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"Wenn es meinem Pferd endlich gut geht..." – Wieso es nichts bringt, auf andere Umstände zu warten.

Jul 06, 2024

„Ich kann erst zur Ruhe kommen, wenn mein Pferd die perfekten Lebensbedingungen hat.“
Hast du das so oder so ähnlich auch schonmal gesagt oder gefühlt? Das höre ich oft in meinen Coaching-Sessions. Ich verstehe das – das funktioniert so aber leider nicht. Warum, das liest du hier.

„Ich kann erst zur Ruhe kommen, wenn mein Pferd die perfekten Lebensbedingungen hat.“

Hast du das so oder so ähnlich auch schonmal gesagt oder gefühlt? Das höre ich oft in meinen Coaching-Sessions.

Kein Wunder, denn ich arbeite gern mit sehr engagierten Pferdemenschen zusammen, die tun, was sie können, damit ihre Pferde glücklich sind und sich mit ihnen wohlfühlen. Denen es wehtut zu sehen, wenn Haltung, Futter, Training, ... sich scheinbar nicht so arrangieren lassen, wie es das Pferd gerade braucht. – Und die ich darin so gut verstehen kann.

"Wenn doch nur schon alles so wäre, wie ich es gern hätte! Dann könnte ich mich auch endlich besser fühlen!"

Doch solange das nicht so ist, können wir uns eben nicht entspannen. "Da muss ich/etwas anderes machen, mich noch mehr anstrengen,... aber es geht auch nur in einem bestimmten Rahmen, denn die Dinge sind ja eben, wie sie sind..." Und wir sind frustriert, wenn wir ALLES tun und trotzdem nicht bekommen, was wir wollen. Kennst du das?

Das ständige Anstoßen an die Grenzen der Möglichkeiten kann schnell frustrieren oder zu Resignation führen. Und während wir unsere Ressourcen verblasen, im Dauerstress sind oder resignieren, übersehen wir in der Regel: Die Strategie geht nicht auf. Es verändert sich wenig, oder wir finden uns schnell in ähnlichen Umständen wieder.

Der Grund: Die Veränderung ist auch gar nicht wirklich gewünscht, zumindest, wenn du dein Nervensystem fragst. Denn das hieße: Raus aus der Komfortzone.

Dein Nervensystem hält dich per Autopilot a.) auf dem Stresslevel, das du kennst und b) in den Umständen, die du kennst, denn alles andere ist unbekannt und damit potenziell unsicher.

Deshalb passen wir uns automatisch erstmal den externen Umständen an und warten, dass sie sich verändern, bevor wir uns verändern – uns endlich anders fühlen/anders sein können.

"Wenn ich erstmal

… genug Geld habe…

... etwas Bestimmtes erreicht habe

… mehr Zeit habe

… die Erlaubnis habe

… genug weiß

…. wenn die Kinder aus dem Haus sind

… dann kann ich endlich mich gut fühlen/die Zeit genießen/aus der Verbindung heraus handeln/meinem Gefühl folgen/mich entspannen." – Wir leben konditional.

Tipp: Schreib dir die Sätze dieser Art, die du für dich immer wieder wiederholst, ruhig einmal auf, um festzustellen, dass auch du das eigentlich ständig machst.

Bis wir uns entscheiden, bewusst einzugreifen und anzuerkennen:

Auf eine Veränderung im Außen zu warten, um unser Sein, Fühlen und Handeln zu ändern, ist ein effektiver Weg, die Dinge genau so zu halten, wie sie sind. Veränderung so gut wie möglich zu blockieren.

Denn während wir mit aller Kraft versuchen, etwas zu verändern, wo wir nur begrenzt Gestaltungsspielraum haben, vernachlässigen wir systematisch unseren tatsächlichen Gestaltungsspielraum: Unser eigenes Denken und Fühlen und daraus resultierend, unser Handeln.

All das ist nämlich gar nicht so abhängig von den äußeren Umständen, wie der Autopilot uns weiß machen will. Wir können unser (Er-)leben bewusst mitgestalten. Und ich meine nicht, indem wir uns mehr anstrengen. – Das ist der Trugschluss.

Doch wir können lernen, unseren Zustand, unsere Art zu fühlen und zu sein, unabhängig von den Umständen zu verändern. Genauer gesagt: Wir können die Techniken dazu erlernen und das dann jeden Tag üben. Denn das braucht es. Eine Praxis des Energiemanagements, des sich-selbst-wieder-ins-Lot-rückens, des trotzdem-gut-Fühlens, der alltäglichen Resilienz.

Es ist zugegebenermaßen etwas schade, dass wir das nicht schon in der Schule gelernt haben, aber es nie zu spät damit anzufangen. Das lohnt sich immer, nicht zuletzt wegen deines Pferdes.

Denn was den meisten Pferdehalter nicht klar ist: Wenn du leidest, weil du glaubst, dass dein Pferd leidet, hilfst du ihm überhaupt nicht – ganz im Gegenteil. Denn wenn du und dein Pferd euch nahe seid, kannst du nicht machen, dass es sich besser fühlt als du selbst. Es wird deinen Stress und dein Leid immer spüren.

Je besser wir also dieses „Energiemanagement“ beherrschen, desto besser können wir uns fühlen, bevor sich die externen Umstände ändern – und so letztlich auch diese in unserem Sinne beeinflussen. 

Wir können neue Möglichkeiten erkennen, die uns in unserem stressigen Tunnelblick verborgen waren. Und: Wir handeln anders, wenn wir uns anders fühlen. Ein Beispiel: Wenn ich richtig doll Hunger habe, bekomme ich irgendwann schlechte Laune. Wenn ich dann von der Seite angesprochen werde, werde ich nicht so zentriert und besonnen reagieren, wie wenn ich gerade aus einer Meditation komme.

Wenn wir gestresst sind, weil wir immer noch nicht den richtigen Stall für unser Pferd gefunden haben, verringert das effektiv unser Sichtfeld und damit: Die Möglichkeit, eine gute Lösung zu finden, die wir uns gerade vielleicht gar nicht vorstellen können. Auch halten wir unser Pferd mit im Stress – weil es uns natürlich anmerkt, dass etwas nicht stimmt. Wir bewirken also weder die Veränderung, die wir wollen, noch das Mehr an Wohlbefinden für unser Pferd, das wir uns wünschen.

Wenn wir dagegen bei uns selbst anfangen, damit unser Wohlbefinden im Lot zu halten, um den Umständen überwiegend ruhig und besonnen zu begegnen. Wenn wir den Bedarf nach Veränderung sehen können, ohne uns davon auffressen zu lassen, werden wir nicht nur eher zu einer guten Lösung finden – wir werden uns auf dem Weg dahin auch viel besser fühlen. Und unserem Pferd dasselbe ermöglichen.

Da die Art und Weise, wie wir uns fühlen, unser Handeln und auch unser Auftreten verändert, gestalten wir damit unweigerlich nach und nach direkt unsere kleine Welt und somit: die Umstände, analog zu unserem Gefühl. Wenn wir der Welt entspannt begegnen, begegnet sie uns auch entspannter. Und das Beste: Wir fühlen uns nicht erst irgendwann, vielleicht, gut, sondern direkt. Heute, Jetzt!

Klingt das nach einem Plan? :)

Du möchtest gleich anfangen? Dann überleg doch einmal, ob du etwas kennst, was dir direkt ein gutes Gefühl gibt und bau das dieses Wochenende bewusst mit ein. Einfach, weil du weißt, dass es dir guttut.

Ein guter Song, vielleicht verbunden mit Singen oder Tanzen. Etwas, das dir als Kind schon Spaß gemacht hat, z. B. Zeichnen. Eine gute Freundin anrufen. Dem älteren Herrn im Supermarkt die Tür aufhalten. 10 Euro an eine Hilfsorganisation spenden. Einem lieben Menschen eine Nachricht schreiben und sagen, dass du an ihn denkst. Meditation. Yoga. Das Rauschen der Bäume im Park oder Garten. Das bewusste Streicheln über die weiche Pferdenase.

Es braucht oft nicht so viel, wie wir denken. Und dann beobachte mal: Begegnest du der Welt danach ein bisschen anders? Kannst du dir vorstellen, dass du anders handelst und damit tatsächlich auf noch mehr gutes Gefühl hin wirkst? Denn wie wir in die Welt hinausrufen, ruft sie in der Regel auch zurück. Erst leiser und im Laufe der Zeit immer lauter. Und bis dahin fühlen wir uns einfach schonmal besser, haben mehr Freude und Gelassenheit, sehen neue Möglichkeiten und zeigen anderen, dass echte Besonnenheit möglich ist.

Also: Lass die Umstände Umstände sein und kümmere dich dieses Wochenende um dich. Mit zumindest einer kleinen Sache. Lass es dir gut gehen. Was hast du zu verlieren? Nicht nur dein Pferd wird es dir danken.

Wenn du gerade das Bedürfnis nach neuen Möglichkeiten und Perspektiven hast, wenn du dich weniger getrieben von den Umständen fühlen möchtest – in meiner 3- bis 6-monatigen Coaching-Begleitung für Pferdemenschen helfe ich dir gern, effektiv dein eigener Fels in der Brandung zu werden – und „nebenbei“ die Beziehung zu deinem Pferd zu vertiefen.

Aktuell habe ich zwei Coaching-Plätze für den Zeitraum Juli bis September frei. Was möchtest du im September anders erleben als jetzt? Unterschätze mal nicht, was sich bis dahin bewegen lässt ... Lass uns gern besprechen, ob einer der freien Coaching-Plätze auf dich warten könnte. Hier kannst du dich zu einem kostenlosen, unverbindlichen Termin mit mir eintragen.

 

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