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Wenn Pferde eskalieren... – Über Stressmanagement für Pferde und Menschen

Aug 01, 2024

Pferde und Menschen reagieren ähnlich auf Stress. Doch als empathische Pferdebesitzerinnen sehen wir die Parallele nicht immer und halten uns dadurch unnötig selbst im Stress. Damit setzen wir jedoch letztlich nicht nur unser eigenes Wohlbefinden, sondern auch unsere Sicherheit am Pferd aufs Spiel.

Was machst du mit einem Pferd, das so richtig Stress hat?

Augen weit aufgerissen, jeder Muskel angespannt, Bodenhaftung relativ, Tunnelblick?

Bittest du dieses Pferd darum, schwierige Aufgaben zu lösen? Sich zu konzentrieren? Und wenn du's tust – wie hoch ist die Chance, dass das funktioniert? Dass die Aufgaben gelingen und alles in der Harmonie aufgeht, die du eigentlich gern hättest?

Wenn du diesen Newsletter liest, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du bereits weißt: Das geht nicht auf. Im Stressmodus können Pferde nicht denken bzw. lernen. Es ist ihnen tatsächlich physisch nicht möglich, sie können nichts dafür. Sie können sich auf nichts konzentrieren, außer auf das, was ihnen gerade Stress macht. In der Regel: Weil sie davon weg möchten.

Damit ein Pferd seinen Stress abbauen kann, braucht es in der Regel Raum und Zeit. D. h., die Möglichkeit, Abstand zu gewinnen oder sich zumindest zu bewegen, um den physischen Stress abzubauen, und die Zeit, die es eben braucht, bis das System sich wieder reguliert hat. Das fällt umso leichter, wenn das Stress-Level noch nicht maximal hoch ist, wenn wir dem Pferd also ermöglichen, mit dem aufkommenden Stressgefühl umzugehen, bevor es von diesem komplett überwältigt wird.

Je weniger hoch das Stresslevel, desto weniger braucht es, um es wieder auf das Ausgangsniveau zu senken. Ein rechtzeitiger Umgang mit dem aufkommenden Stress ist also sinnvoll und kann nicht nur die komplette Eskalation verhindern, sondern auch kurzfristig zu einem besseren Ergebnis beitragen.

Komisch, dass es uns so manchmal so schwerfällt, diese Erkenntnis auf unser eigenes Erleben zu übertragen.

Denn auch uns geht es so: Wenn uns etwas Stress macht, wenn wir ein Problem sehen, das wir lösen wollen, können wir nicht gleichzeitig frei in alle Richtungen denken. Wir starren auf das Problem, wie das Reh im Scheinwerferlicht, und sehen die Möglichkeiten links und rechts davon kaum noch bis gar nicht mehr.

Wir glauben aber irgendwie, dass das geht, gehen muss, und machen uns dann noch mehr Stress damit, doch bitte möglichst schnell die ideale Lösung/den Ausweg zu finden und umzusetzen. JETZT!! Aber bloß entspannt dabei bleiben, damit wir nicht auch noch unser Pferd/unsere Kinder/andere Menschen verunsichern.

Warst du schonmal in so einer Situation?

Wie gehst du mit deinem eigenen Stressgefühl um?

Machst du dir Vorwürfe, weil du unter Stress nicht gut arbeiten kannst? Weil du die Situation einfach nicht gelöst bekommst? Wartest du bis zur Kompletteskalation, bevor du reagierst? Oder gibst du dir schon vorher die Möglichkeit, mit deinem Stressgefühl umzugehen und den Kopf wieder freizubekommen?

Wenn du gerade merkst, dass du dich bisher vielleicht nicht sooo viel selbst an die Hand genommen hast, ist das nicht schlimm. Es macht dich nicht falsch, doof, unfähig oder unnormal.

Damit gehörst du zur Mehrheit in unserer Gesellschaft. Einer Gesellschaft, in der es noch nicht besonders verbreitet ist, sich mit einem nachhaltigen Umgang mit dem eigenen Stressgefühl zu beschäftigen, aber in dem Druck, Anspannung und Reizüberflutung allgegenwärtig sind.

Uns selbst so an die Hand zu nehmen, wie wir es mit unseren Pferden tun (würden), ist daher etwas, dass wir uns selbst beibringen dürfen – und müssen, um auf Dauer gesund zu bleiben und zufrieden leben zu können. Und, um auch kompetent und sicher mit unseren Pferden umgehen zu können.

Deshalb ist es nur konsequent, dass es darum neulich auch im Gespräch für den Podcast „Kompetent und sicher am Pferd“ mit meiner Kollegin und Freundin Annika Hansen ging, den Link zur Folge findest du hier. Unter anderem.

In unserem tiefgehenden, lustigen und mit Wissen vollgepackten Gespräch ging es außerdem auch um diese Fragen:

  • Wie genau greifen eigentlich Yoga und Horsemanship ineinander?
  • Was kannst du mit einem Connection Reading für dich und dein Pferd herausfinden und wobei kann dir die Tierkommunikation helfen?
  • Wann und wie funktioniert Desensibilisierung so, dass du dein Pferd NICHT in die erlernte Hilflosigkeit trainierst?
  • Wie gehst du mit einem „Nein“ deines Pferdes um und wie kannst du deine persönlichen Ziele trotzdem erreichen – ohne dein Pferd dabei zu übergehen?

Und, wenn du mich schon etwas kennst, weißt du: Vor großen Fragen schrecke ich nie zurück, alles hängt zusammen, und deshalb ging es auch um Folgendes:

  • Wie wirst du zu einem richtig guten Pferdemenschen?
  • Was ist der Schlüssel, um ein wirklich erfülltes Leben zu führen?

Da steckt also einiges drin, ich hoffe, da ist etwas für dich dabei. Viel Spaß mit der Folge!

So, und wenn du jetzt gerade nicht ganz so gestresst bist, dann frag dich doch direkt mal:

Wie kannst du dich selbst das nächste Mal an die Hand nehmen, wenn die Dinge hochkochen? Was ist eine Sache, mit der du es dir leichter machen kannst, dein Nervensystem wieder herunterzuregulieren?

Du kriegst das schon hin. 💚

Und wenn du dir jetzt eine Toolbox für einen konstruktiven Umgang mit deinem Stressgefühl wünscht, einen konkreten, fundierten Deeskalationsplan, der dir hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren bzw. ihn immer wiederzufinden im Alltag am Pferd und darüber hinaus: Meinen Online-Kurs „Stressmanagement für Pferdemenschen“ habe ich genau dafür entwickelt und er konnte schon vielen ReiterInnen mit demselben Wunsch helfen – ich lege ihn dir wärmstens ans Herz. Hier kannst du alles dazu erfahren und ihn buchen.

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